Wanderwege in Glödnitz
Den Ausgangspunkt bildet die Kirche in Glödnitz. Vom Rundkarner im Südosten der Wehrmauer aus führt der Wanderweg vorbei am Naturbad Glödnitz und den Tennisplätzen. Man passiert den Amthof mit den gegenüberliegenden Fischteichen und kommt auf einen idyllischen Weg in den Wald hinein. Leicht ansteigend führt er zu schönen Aussichtsplätzen auf Glödnitz und die umliegende Bergwelt. Man kommt am Naturschutzgebiet Türkenmoos mit seltenen Hochmoorpflanzen vorbei. Der Rückweg erfolgt über einen Teil des Kräuterwanderweges.
Vom Parkplatz vor dem Kräutergarten in Glödnitz geht man der Straße entlang Richtung Altenmarkt. Zwischen Meierhofer und Teichentaler (beide links der Straße) biegt man nach rechts ab und gelangt auf einen Waldweg, der ansteigend auf eine Wiese führt. Von hier aus geht es über die Wiese durch das Gehöft Tuppinger und weiter dem Weg entlang bis zum Hanserkirchlein (St. Johann).
Von der Kirche führt der Weg abwärts durch das Gehöft Meßner und schließlich vorbei an Kremegger bis nach Altenmarkt. Direkt am Marterl biegt man nach links ab und nimmt die Straße nach Lassenberg. Die asphaltierte Straße geht bald in eine unasphaltierte Schotterstraße über und verläuft ständig aufwärts. Ober dem Aichhof biegt man dann nach rechts in einen Waldweg ab. Man folgt dem markierten Weg, bis man wieder zu dem Fahrweg gelangt, der zu den Höfen Wernig und Brustbauer führt. Wir zweigen davor rechts in einen Hohlweg ein und gelangen über einen schönen Waldweg zu dem gemütlichen Rastplatz in Lassenberg.
Der Weg verläuft von Lassenberg leicht abfallend mit sehr schöner Aussicht bis zur Abzweigung zur Pension Reiterer. Von dort verläuft der Weg steil aufwärts vorbei an der Pension und weiter über einen wunderschönen Weg über die Wiese. Zwei Sitzbänke mit schöner Aussicht auf Glödnitz und die Umgebung warten auf Sie.
Dann geht es weiter hinauf in den Wald. Belohnt wird man für die Anstrengung mit dem schönen, idyllischen Sitzplatz beim Faillacherkreuz. Dann geht es wieder bergab bis nach Lassenberg.
Geschichte die erwandert werden will...
Der Pfeilerbildstock am Hof vulgo Deutzer geht vermutlich auf die Mitte des 17. Jhs. zurück. Für das Jahr 1927 ist eine Renovierung dokumentiert. Über viele Jahrzehnte hinweg waren die Bildstocknischen dann - aus noch ungeklärtem Grund - zugemauert und wurden erst im Zuge geplanter Renovierungsarbeiten freigelegt. Dabei kam eine barocke Schablonen-Malerei am Bildstock zu Tage. In den drei Nischen befanden sich Darstellungen in Seccotechnik aus der Mitte des 19. Jhs., Muttergottes mit Kind, den hl. Florian und die hl. Dreifaltigkeit darstellend.
Die Sanierung des Bildstockes erfolgte im Herbst 2017 durch Werner Campidell aus Feistritz/Drau, der die Heiligendarstellungen in den Nischen reinigte und restaurierte. Die darunter liegenden barocken Malereien wurden nicht freigelegt und sind deshalb im jetzigen Zustand konserviert und erhalten. Die Schablonenmalerei wurde, wo sie erhalten war, vorsichtig freigelegt und die Schablonen rekonstruiert und neu geschnitten. Danach wurde nach Befund die Schablonenmalerei rekonstruiert und die freigelegten Originalschablonen-Malerei retuschiert und ausgebessert. Auf der Südseite des Bildstockes gab es ursprünglich keine Nische und daher auch keine Malerei. Hier dürfte sich vormals ein Holztafelbild befunden haben. Im Zuge der Restaurierung erhielt diese Seite nun eine in Farbe und Maltechnik den anderen Heiligenbildern nachempfundene Darstellung der hl. Hemma.
Den oberen Abschluss des Bildstockes bildet ein Pyramidendach mit einem Kugelknauf und einem eingestrichenen Kreuz.
Legende, Geschichte, Sage
Der Hof vulgo Deutzer befindet sich seit 1908 im Familienbesitz und wurde damals von Raimund Leitgeb, dem Großvater von Siegfried Leitgam erworben. Der Familienname Leitgeb wurde versehentlich auf Leitgam umgeschrieben und man ist dann dabei geblieben.
Der Bildstock steht am alten Verbindungsweg von Glödnitz nach Deutsch-Griffen an einer vormals wichtigen Weggabelung. Heute führt am Bildstock der neu ins Leben gerufene Kräuterwanderweg vorbei. Erzählungen zufolge, soll es im frühen 20. Jh. Prozessionen von Glödnitz zum Deutzer Bildstock gegeben haben. Näheres ist dazu allerdings nicht überliefert.
Der Meisterschuss
Die Türken waren auf ihren Raubzügen durch Kärnten auch ins Gurktal gekommen. Der Kommandant jener Streifhorde hielt damals mit seinen Leuten um das Kirchlein St. Johann Mittagsrast, das südwestlich von Altenmarkt steht, und wo zwischen den Waldbäumen auch viele Wacholdersträucher wachsen, welche die Einheimischen Kranawet nennen. Nördlich davon, gegen Glödnitz zu, lagerten die Kärntner Kämpfer, die immer wieder versuchten, den Türken überfallsartig eine Schlappe beizubringen.Ihr Häuflein war ja zu klein, um sich mit dem mörderischen Gesindel in einen offenen Kampf einzulassen. Unter den Heimatverteidigern befanden sich auch die Bauern von Braunsberg, die als ausgezeichnete Pfeilschützen bekannt waren.Als der türkische Anführer gerade beim Essen war, wurde ihm plötzlich von einem Braunsberger, der auf Kundschaft ausgezogen war, der Bissen vom Munde weggeschossen.
Dieser Meisterschuss hat den Türken derart erschreckt, dass er die Mittagsrast sofort abbrechen ließ. Eiligst mussten sich seine Mannen auf die Pferde setzen. Ehe er den Befehl zum Aufbruch gab schrie er in den Wald hinein: "Solange die Kirche im Ort Kranawet steht, wird kein türkischer Krieger den Ort mehr betreten!"Nun galoppierten sie davon, aber wieder durch das Gurktal zurück, denn sie fürchteten die Scharfschützen im oberen Tal.
Aus Dankbarkeit, dass die Türken über das Johannser Kirchlein nicht hinausgekommen sind, geht in der Pfarre Altenmarkt alljährlich eine Prozession dorthin. Beim Einzug in die Kirche wird der ganze Zug mit einem Kranawetzweig besprengz, denn noch grünen dort zahlreiche Wacholderstauden, deren schwarze Beeren für Heilzwecke gesammelt werden.
Das Görtschacherkreuz ist ein außergewöhnlich stattlicher, breiter Kapellenstock mit einem schindelgedeckten Walmdach und einer hohen rundbogigen Flachnische, in der ein lebensgroßes Kruzifix hängt. Der Bau dürfte aus dem 18. Jh. stammen. Das Kreuz wird links und rechts von den beiden Schächern flankiert, gemalt von Rudolf Haidutschek.
Legende, Geschichte, Sage
Den Geschichten der Apollonia Kreutzer ist zu entnehmen, dass man in früheren Jahrzehnten an den Bitttagen zum Görtschacherkreuz hinaus ging, um dort Rosenkranz zu beten. Bis heute ziehen die Gläubigen am Bittmontag von der Glödnitzer Pfarrkirche betend zum Görtschacherkreuz.
In der Sagensammlung von Matthias Maierbrugger findet sich unter anderem auch eine Geschiche zum Görtschacherkreuz unter dem Titel "Der Schimmel beim Görtschacherkreuz".
"Die Görtschacher Bauersleute wollten einmal des Nachts nach Glödnitz gehen. Plötzlich sahen sie vor sich auf dem Weg etwas Weißes im Mondlicht schimmern. Als sie näher kamen, erkannten sie einen Schimmel. Er stand unterhalb des Weges und weidete. Dann und wann stieß er ein helles Wiehern aus, das beinahe wie ein Jauchzen klang. Den Hals hatte er über die ganze Straße hinweg ausgestreckt bis über das Kreuz hinaus auf der anderen Seite des Weges und fraß dort den saftigen Klee. Die Bauersleute haben damals vor Schreck kehrt gemacht."
Der Schimmel steht in dieser Sage für einen Totengeist.
Die Familie der heiligen Hemma war um 1000 im Besitz des Glödnitzer Gebietes. Durch Hemma kam die Gegend an den Bischof von Gurk. Im 12. Jahrhundert gab es dann mehrere adelige Besitzwechsel in Glödnitz. Im 13. Jahrhundert kam das Glödnitzer Tal praktisch zur Gänze an das Gurker Domkapitel (das damals adelige Beratergremium des Bischofs von Gurk). Das Domkapitel war bis 1848 Grundherr über die Glödnitzer. Das Kapitel unterteilte um 1400 seinen reichen Grundbesitz in Ämter, das Glödnitzamt war nun fast 400 Jahre für das Glödnitztal zuständig. Der Amtmann im Amthof war für die Einsammlung der Abgaben und für die Einteilung zur Robotarbeit zuständig. Außerdem hatte er untere richterliche und polizeiliche Aufgaben.
Über diese Grundherrschaften entstanden um 1400 klar abgegrenzte Landgerichtsbezirke, die zunächst nur für die Blutgerichtsbarkeit galten; später waren sie auch für die Einsammlung der staatlichen Steuern und für andere Aufgaben zuständig. Glödnitz gehörte durch Jahrhunderte zum Bezirk des bischöflichen Landgerichts Albeck, das von der Engen Gurk bis zum Proseckstein östlich von Zweinitz reichte. Der Galgen dieses Landgerichts stand auf der Kuppe gegenüber von vlg. Marhofer in Brenitz.
Nummerierung von 1-7 laut Skizze:
Tafel_1:
| Erzählt die Sage “Vom geweihten Bründl”, nach der Erzählung der Glödnitzer Volkserzählerin Apollna Kreuter: Wasser trinken vom geweihten Bründlan hilft bei jeder Krankheit. Bei Halsschmerzen soll man mit diesem Wasser gurgeln, es hilft dann sofort. Es können auch kleine Kreuzlein ins Wasser gesteckt werden, wenn das Kreuzlein stehen bleibt, dann kommt derjenige in den Himmel, bleibt es jedoch nicht stehen bzw. es geht unter, in die Hölle. | |||
Tafel_2: | Künstliche Darstellung unseres Wappenbaumes, der Zwergbirke im Flattnitzer-Mochmoor. | |||
Tafel_3: | Erstmaliger Name von Glödnitz aus dem slawischen "Glodati" mit schematischer Darstellung des Glödnitzbaches | |||
Tafel_4: | Stellt symbolisch und abstrakt die "Drei Gemeindeheiligen" dar. (Hier soll der Phantasie jedes einzelnen Betrachters freier Lauf gelassen werden und jeder Einzelne soll die Heiligen nach eigener Vorstellung sehen). Die Heiligen drei Frauen unserer Gemeinde:
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Tafel_5: | Stellt symbolisch die Wege durch unsere Gemeinde dar. Angefangen von der Frühzeit über die Römer, das Mittelalter bis heute. Diese Wege sollen auch die frühzeitige Besiedelung unserer Gegend bezeugen. | |||
Tafel_6: | Soll die Wurzel unserer Gemeinde darstellen und das Dreieck soll die drei Ortschaften, nämlich Glödnitz, Altenmarkt und Flattnitz symbolisieren. Zugleich ist auch die erstmallige urkundliche Erwähnung 898 nach Christus eingearbeitet. | |||
Tafel_7: | Der Querschnitt durch einen Baum unserer Gegend mit den Jahresringen weist auf den Holzreichtum, die ökologische und wirtschaftliche Bedeutung dees Waldes und Holzes durch Jahrhunderte in unserer Gegend, hin. | |||